Schulprogramm

Schulprogramm

Schulprogramm

Jede Schule in Nordrhein-Westfalen stellt ihre pädagogische Grundorientierung und Inhalte des Unterrichts sowie der Erziehungsarbeit in einem Schulprogramm dar. In einem Runderlass des Ministeriums für Schule und Bildung NRW heißt es dazu:


Schulprogrammarbeit

RdErl. d. Ministeriums für Schule und Weiterbildung
v. 16.09.2005 (ABl. NRW. S. 377)
1

Das Schulprogramm enthält als Grundbestandteile eine Schuldarstellung (Elemente z.B. Leitbild einer Schule, pädagogische Grundorientierungen und Erziehungsauftrag, Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit) und eine Planung der Schulentwicklung (mit den Elementen Entwicklungsziele, Arbeitsplan, Fortbildungsplanung, Planungen zur Evaluation). Dabei sind die Felder Unterricht und Erziehungsarbeit unter Einbeziehung des Prinzips der umfassenden Förderung aller Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise zu berücksichtigen.

Die Schulen schreiben das Schulprogramm regelmäßig fort und überprüfen in regelmäßigen Abständen die Wirksamkeit des Schulprogramms sowie den Erfolg ihrer Arbeit.

Die Schulaufsicht nutzt die Schulprogramme entsprechend ihrem Auftrag für die kontinuierliche Entwicklung und Sicherung der Qualität der schulischen Arbeit (§ 3 Abs. 2 i.V.m. § 86 Abs. 3 SchulG - BASS 1-1).


Das Schulprogramm der Ludgerischule informiert deshalb über die pädagogische Arbeit, bestehende Konzepte sowie abgeschlossene und künftige Schulentwicklungsvorhaben. Es wird von allen Verantwortlichen kontinuierlich mit dem Ziel stetiger Verbesserung unserer pädagogischen und unterrichtlichen Arbeit fortentwickelt und ist deshalb zu keinem Zeitpunkt "fertig".

Schulprogramm

Konzepte

Leitbild und Leitsätze

Wir sind ein Ort, an dem Kinder stark werden können, indem sie ...

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Inklusion

Gemeinsames Lernen aller Kinder liegt uns am Herzen

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Erziehungskonzept

„Give me five“ – Unsere fünf Schulregeln für ein gutes Miteinander

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Schutzkonzept

Schutzkonzept

auch gegen sexualisierte Gewalt

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Lesementoring

Leselernhelfer*innen als wertvolle Unterstützung einzelner Kinder

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Fahrtenprogramm

Ausflüge und Klassenfahrten sind Bereicherung des Schullebens

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Übergänge

Informationen rund um die Übergange Kita - Grundschule

Grundschule - Sek 1

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Partnerschule

Dom Edilberto in San Salvador – Damit Lernen auch unter schwierigsten Bedingungen möglich ist

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Erziehungskonzept

Wir verstehen uns als Ort, an dem Kinder stark werden können, indem sie den Wert des Friedens innerhalb einer Gemeinschaft schätzen lernen.

 

Ausgangspunkt für die Entwicklung unseres Erziehungskonzeptes war die Festlegung einer gemeinsamen Wertebasis von Lehrkräften und Schüler*innen im 1. Schulhalbjahr 2018/19. Die folgenden Werte und Normen liegen nun als Vereinbarung unserem schulischen Handeln und unserem Erziehungskonzept zugrunde und sind gleichzeitig unser Ziel:

  • Hilfsbereitschaft,
  • Respekt und Wertschätzung/ Achtsamkeit,
  • Ehrlichkeit,
  • Disziplin/ Anstrengungs- und Lernbereitschaft und
  • Vertrauen.

 Diese Werte werden übergeordnet als goldene Regel für unsere Schule in den Mittelpunkt des Erziehungskonzeptes gestellt. Auf diesen Grundsatz können alle Regeln zurückgeführt werden und alle Werte im Alltag angestrebt und umgesetzt werden.

 

Behandle jeden Menschen so, wie du selbst behandelt werden möchtest!

 

Mit dem Einhalten dieser Grundregel soll erreicht werden, dass unsere Schüler*innen

  • sich in der Schule wohlfühlen,
  • in einer vertrauten und friedvollen Umgebung arbeiten und lernen können,
  • sich darauf verlassen können, dass Eltern und Lehrkräfte zusammenarbeiten, um sie zu unterstützen,
  • lernen Entscheidungen zu treffen und für ihr Verhalten die Verantwortung zu übernehmen.

 

Um diese Ziele zu erreichen, ist das Mitwirken von Eltern von großer Bedeutung. Wir wünschen uns ein unterstützendes Elternverhalten in folgenden Bereichen:

  • Unterstützung der Schule im Umgang mit nicht regelkonformem Verhalten,
  • Zusammenarbeit mit der Schule, wenn Verhaltensprobleme entdeckt werden,
  • Besprechen, der hier aufgeführten Regeln mit den Kindern,
  • Weiterleiten von Informationen bei Problemen, Anliegen oder besonderen Lebenssituationen der Kinder, die einen Einfluss auf das Verhalten in der Schule haben könnten,
  • Unterstützung bei den Hausaufgaben,
  • Unterstützung durch Bereitstellen der erforderlichen Arbeitsmaterialien, Bücher und Schutzumschläge, Sport- und Schwimmbekleidung usw.,
  • Zubereitung eines gesunden Frühstücks

 

Unsere fünf Schulregeln: "Give me five!"

Unter Einbeziehung der Anregungen unserer Schüler*innen wurden in Anlehnung an die Werte und Normen fünf konkrete Regeln der Schule abgestimmt und zum August 2019 eingeführt. Sie alle werden in der goldenen Regel auf unserem Plakat zum Wohlfühlen zusammengefasst:

Verhaltensmanagement

Für Kinder, denen es noch schwerfällt, sich an diese Schulregeln zu halten, hat die Schule einheitliche Verabredungen getroffen.

Um unterschiedlichen Situationen gerecht zu werden, sind Zwischenfälle in verschiedene Stufen eingeteilt. Lehrerinnen und Lehrer verfügen über einen Handlungsspielraum, in dem sie eigene Systeme in der Klasse einführen können, um positives Verhalten zu stärken. Dauerhaft negatives Verhalten zieht jedoch Konsequenzen nach sich. 

Das Verhaltensmanagement jeder Lerngruppe orientiert sich an den Farben einer Ampel. Diese Ampel wird als Verhaltensampel genutzt. Den Kindern wird anhand der Farben der Ampel gespiegelt, ob sie gerade Schulregeln verletzen und auf welcher Sanktionsstufe sie sich befinden.

Des Weiteren haben wir besondere Regeln für besondere Orte entwickelt: Diese Regeln für die Turnhalle, für das Schwimmbad, die Toiletten, die Flure und die Gebäude besprechen wir mit den Kindern regelmäßig im Unterricht.

Streitschlichtung in den Pausen

Die Ludgerischule Billerbeck bildet halbjährlich Kinder zu Streitschlichter*innen aus, die im Anschluss der Ausbildungsphase in den Hofpausen eingesetzt werden. 

Die Streitschlichter*innen werden nach dem Bensberger Mediationsmodell (BMM) geschult. Mit dem Baustein „Erst-Hilfe im Streit“ bietet das Bensberger Mediationsmodell im Schulalltag bei Streitigkeiten klare Handlungsmuster zur Intervention an. Die Ausbildung der Streitschlichter*innen beinhaltet Themenbereiche, wie das aktive Zuhören, Gefühle deuten und erkennen, Körpersprache und Mimik, Teamfähigkeit und Konfliktbearbeitung mit dem fünfstufigen „Erst-Hilfe im Streit“ Mediationsmodell. 

Der Einsatz der Streitschlichter*innen steht unter dem Leitsatz: „Kein Kind wird beschuldigt, beschämt oder bestraft.“ Die am Konflikt Beteiligten machen sich gegenseitig kreative Lösungsvorschläge, handeln im Dialog für beide Seiten akzeptable Ergebnisse aus und schließen einen mündlichen Friedensvertrag. Dabei lernen die Kinder, Gesprächsregeln einzuhalten, den anderen Streitanteil klar zu benennen, den eigenen Streitanteil zuzugeben und über die eigenen Gefühle zu sprechen. Beim Perspektivwechsel lernen sie, sich in die Sichtweise und in die Gefühle des Kontrahenten zu versetzen. Hierbei wird das Empathievermögen geschult. 

Schüler*innen lernen durch diese Art der Streitschlichtung, gewaltfrei und konstruktiv zu streiten.



Individuelle Förderung

Förderunterricht

Die unterschiedlichen Lernausgangslagen und individuellen Leistungsmöglichkeiten unserer Schüler*innen erfordern es, Lernschwierigkeiten frühzeitig zu erkennen und Schüler*innen entsprechend zu fördern. Hier sind vor allem die sprachlichen Schwierigkeiten von Schüler*innen mit Deutsch als Zielsprache (DaZ), die Schwierigkeiten beim Lesen und Rechtschreiben (LRS), Schwierigkeiten beim Rechnen (Rechenschwäche oder Dyskalkulie) sowie weitere Lernschwierigkeiten durch Auffälligkeiten im Arbeits- und Sozialverhalten zu nennen. Grundsätzlich findet die Förderung unserer Schüler*innen im Klassenverband durch innere Differenzierung des Unterrichts und der Arbeitsphasen statt.

Darüber hinaus wird mindestens dreimal wöchentlich in allen Klassen eine individuelle Lernzeit durchgeführt. In dieser Zeit arbeiten die Kinder an individuellen Arbeitsplänen in den Fächern Deutsch und Mathematik. Diese Stunden sind fest im Stundenplan verankert. Von der Stundentafel werden jeweils eine Stunde Deutsch, eine Stunde Mathematik und eine Stunde Förderunterricht durch die Regenbogenzeit ersetzt.

 

Regenbogenzeit

Die Implementation der Regenbogenzeit in allen Klassen im Umfang von mindestens 3 Stunden in der Woche im Schuljahr 2022/23 ist die Anbahnung eines durchgängig individualisierten Unterrichtskonzeptes. Ziel ist es, die Kinder systematisch darin zu unterstützen, individuelle Lernwege zu gehen, im individuellen Arbeitstempo zu arbeiten und ihr Lernen aktiv zu gestalten. Es ist unser Anliegen, die Regenbogenzeit im Team mit zwei Lehrkräften oder einer Lehrkraft und einer Praktikant*in durchzuführen, um eine besonders intensive individuelle Förderung in der Lerngruppe zu ermöglichen.

Mit der Regenbogenzeit verfolgen wir langfristig folgende Ziele:

  • die individuelle Förderung aller Schüler*innen
  • eine größere Zieltransparenz für die Schüler*innen
  • das selbstgesteuerte Lernen aller Schüler*innen
  • eine Förderung der Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Kinder
  • eine Verknüpfung von Förderplänen und (Förder-)Unterricht
  • eine veränderte Feedback- und Fehlerkultur.

In Einzelfällen kann es für Schüler*innen von enormem Gewinn sein, wenn sie bestimmte Lerninhalte in Kleingruppen wiederholen, vertiefen und festigen. Wenn es die personelle Ressource erlaubt, richten wir unter bestimmten Voraussetzungen Förderstunden ein, die als additive Förderung im Bereich LRS und Mathematik stattfinden oder als Forderstunden für besonders leistungsstarke Kinder durchgeführt werden.

 

Gemeinsames Lernen

Derzeit besuchen Kinder mit den Unterstützungsbedarfen (Lernen, Sprache, Emotionale und Soziale Entwicklung) sowie mit den Förderschwerpunkten Sehen sowie Körperliche und Motorische Entwicklung (KME) unsere Schule.

Das gemeinsame Lernen findet in gemeinsamer Verantwortung von sonderpädagogischer Lehrkraft und Grundschullehrkraft statt. Lernprozesse werden mithilfe individueller Förderpläne geplant und organisiert. Die Förderpläne werden von der sonderpädagogischen Lehrkraft und der Grundschullehrkraft gemeinsam erstellt, im Rahmen der Elternsprechtage den Eltern erläutert, regelmäßig evaluiert und fortgeschrieben.

Der Lernstoff und die Arbeitsaufträge aller Kinder bauen auf den jeweiligen curricularen Vorgaben der Grundschule und den schuleigenen Arbeitsplänen der Jahrgangsstufe auf. Die Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf im Bereich Lernen werden nach individuellen Lernzielen unterrichtet, die sich an ihrem individuellen Lernstand und ihren Fähigkeiten orientieren.


Der Unterricht wird folgendermaßen durchgeführt:

  • Team-Teaching in einzelnen Stunden
  • Individuelle Förderung im Rahmen der Regenbogenzeit (Individueller Lernzeit) anhand individualisierter Arbeitspläne
  • Vertiefung und Förderung in Kleingruppen durch innere und äußere Differenzierungsmaßnahmen
  • Einzelförderungen und individuelle Beratung der Schülerinnen und Schüler besonders auch im Hinblick auf die Kinder mit Sozialem und Emotionalem Unterstützungsbedarf


Die Kinder erleben an unserer Schule, dass sie innerhalb der Lernprozesse häufig unterschiedliche Arbeiten erledigen oder durch unterschiedliche Lernwege zu Ergebnissen kommen. Die Differenzierung bzw. Individualisierung erfolgt in einem geöffneten Unterricht mit unterschiedlichsten Methoden:


Handlungsorientierte Einführungen

  • Kooperatives Lernen
  • Förderung der Eigenverantwortung und Selbstständigkeit
  • Unterschiedliche Zeitvorgaben
  • Reduzierung des Arbeitsumfangs in Quantität und Qualität
  • Bereitstellung individueller Anschauungsmaterialien für den handlungsorientierten Umgang mit den Lerngegenständen
  • Verwendung spezieller Arbeitsmittel oder technischer Hilfsmittel
  • Umgang mit neuen Medien (I-Pad, PC, Notebook) und der Nutzung der Lernsoftware
  • Wecken und Erhalten der Lernfreude durch Wertschätzung eines jeden Kindes
  • Ritualisierung und Strukturierung des Unterrichts durch Tagessymbole, Verstärkerpläne, Bewegungspausen


Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern ist ein wichtiger Bestandteil der schulischen Arbeit und Förderung. Von Beginn an werden die Eltern in alle bedeutenden Entscheidungen der Förderplanung miteinbezogen. Dies betrifft z.B. folgende Punkte:

  • Regelmäßige Austauschgespräche zur Lernentwicklung des Kindes
  • Vorstellung von Fördermöglichkeiten (Lernberatung)
  • Erstellung und Evaluation der Förderpläne
  • Beratung bei Lern- und Verhaltensschwierigkeiten


Zusammenarbeit und Austausch findet im Sinne eines multiprofessionellen Unterstützungsnetzwerks mit verschiedenen, zum Teil auch außerschulischen Partnern statt:

  • Austausch mit den Mitarbeitenden der OGS (KJFH)
  • Therapeut*innen (Ergotherapeut*innen, Logopäd*innen, Motopäd*innen etc.)
  • Kinderärzt*innen, Kinder- und Jugendpsychotherapeut*innen
  • Psychologische Beratungsstelle der Kreises Coesfeld
  • Sozialpädiatrisches Zentrum des Kreises Coesfeld (SPZ)
  • Fachberater*innen der unterschiedlichen Förderschwerpunkte des Kreises
  • Autismus-Therapiezentrum Münster und des Kreises Coesfeld
  • Frühförderung Haus Hall
  • Förderschulen des Kreises (ESE, LE, Sprache)

 

Im Rahmen der Schulanmeldung wird eine Schuleingangsdiagnostik von den Sonderpädagog*innen und der Sozialpädagogischen Fachkraft für die SEP mit Verfahren aus der eigenen Praxis bei den Schulanfänger*innen durchgeführt. Dies gibt erste wichtige Informationen über die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der einzelnen Kinder. Um fortlaufend individuelle Entwicklungsfortschritte und aktuelle Lernstände der Kinder feststellen zu können, werden im Laufe der Grundschulzeit unterschiedlichste diagnostische Methoden angewandt.

In der Schuleingangsphase können die Schüler*innen so bestmöglich präventiv gefördert werden.

Ein sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf wird im Rahmen eines festgelegten Verfahrens (AO-SF) ermittelt. Eine jährliche Überprüfung in der Klassenkonferenz im Austausch mit den Eltern entscheidet über den Fortbestand der Förderschwerpunkte und des Förderortes. Erscheint eine Aufhebung sinnvoll, wird diese beim Schulamt beantragt.

 

Zu Beginn der vierten Klasse werden die Eltern der Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf befragt, welche Beschulung sie für ihr Kind in der Sekundarstufe 1 wünschen: Das Gemeinsame Lernen oder die Förderschule. Die Klassenlehrer*innen und Sonderpädagog*innen beraten die Eltern und vermerken die Wünsche in einem Erhebungsbogen. Dieser wird dem Schulamt für den Kreis Coesfeld übermittelt. Das Schulamt übernimmt die Sichtung aller Erhebungsbögen und ermittelt für jedes Kind eine möglichst wohnortsnahe, geeignete Schule des Gemeinsamen Lernens. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass jedes Kind mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf einen geeigneten Schulplatz erhält.

Sobald die Entscheidung für eine weiterführende Schule gefallen ist, finden zwischen den Lehrkräften der vierten und fünften Klassen Beratungs- und Austauschgespräche statt, damit ein sanfter Übergang gewährleistet werden kann. Zudem finden im Vorfeld Hospitationen statt, bei denen die zukünftigen Klassenlehrer in die Grundschulen kommen und die Kinder und ihre individuellen Lernbedürfnisse kennen lernen.


Nachteilsausgleich

Als Indikatoren für die Bewilligung eines Nachteilsausgleiches wird zwischen LRS und medizinisch diagnostizierten Störungen wie z.B.  AD(H)S, auditive Wahrnehmungsverarbeitungsstörung, Autismus-Spektrums-Störung, leichte körperliche Beeinträchtigung (chronisch oder akut, z.B. Armbruch) usw. entschieden. Der Weg von der Antragstellung bis zur Bewilligung eines Nachteilsausgleiches beginnt mit einem Gespräch zwischen Eltern und Klassenleitung. Wir beraten Sie gerne!


Schutzkonzept

Gemeinsames Schutzkonzept der OGGS Ludgerischule

Unser Schutzkonzept zur Prävention von Gewalt und zur Prävention sexueller Gewalt haben wir im Schuljahr 2022-23 in einer Arbeitsgruppe aus Lehrkräften und Mitarbeitenden der OGS miteinander entwickelt. Alle Vereinbarungen und Inhalte gelten somit gleichermaßen während des Unterrichtsvormittages und im Rahmen der Betreuung. Die Arbeitsgruppe wird sich auch künftig austauschen, um das Schutzkonzept zu aktualisieren und inhaltlich weiter daran zu arbeiten. Wir haben es als digitale Pinwand (Taskcard) erstellt. Sie können diese Pinwand mit einem Klick auf diesen Button öffnen:

Schutzkonzept

Fahrtenprogramm

Außerschulische Lernorte wie Museen, Einrichtungen des öffentlichen Lebens oder nahegelegene Naturräume bieten wertvolle Gelegenheiten zum Unterricht außerhalb des Klassenzimmers. Oftmals werden die dort gemachten Erfahrungen und das Gelernte sehr viel besser erinnert, da es mit einem besonders positiven Erlebnis in Zusammenhang gebracht wird.

Ausflüge zu solchen Lernorten und vor allem mehrtägige Klassenfahrten kosten Geld.

Damit die Familien unserer Schulgemeinschaft sich langfristig auf die Kosten für die Fahrten einstellen können, haben wir ein Fahrtenprogramm entwickelt und im Schulprogramm impelmentiert.


Das hier vorliegende Fahrtenprogramm für die Ludgerischule Billerbeck umfasst die möglichen Fahrten innerhalb von vier Schuljahren und soll ab dem Schuljahr 2023/24 gelten. Die finanzielle Obergrenze für Schulfahrten soll pro Kind bei maximal 250 € liegen. Das Fahrtenprogramm soll künftig im zweijährigen Turnus überprüft werden.

 

Klasse 1: Ausflug in einen Zoo, z.B. Naturzoo Rheine, Allwetterzoo Münster oder Tierpark Frankenhof, ca. 20 €

Klasse 2, 3 oder 4: Eine Fahrt zum biologischen Zentrum in einem der Schuljahre, ca. 20 €

Klasse 2, 3 oder 4: Ein bis zwei Tagesausflüge zu Zielen in der näheren Umgebung in ein bis zwei Schuljahren, ca. 50 €

Klasse 3 oder 4: Eine mehrtägige Klassenfahrt mit mindestens zwei Übernachtungen, ca. 160 €

Daraus ergibt sich eine maximale Gesamtsumme in vier Schuljahren von 250 €.

 

Zusätzlich zu den aufgeführten Klassenfahrten können thematisch an den Unterricht gebundene Unterrichtsgänge in den verschiedenen Fächern stattfinden. Als außerschulische Lernorte werden in diesem Zusammenhang die Einrichtungen, Institutionen und Naturräume im schulischen Umfeld aufgesucht, wie z.B. die Pfarrbücherei, die Kirchen, das Rathaus, die Friedhöfe, das Berkel-Quellgebiet, der Bauernhof Möllering und die Wälder am Stadtrand. Traditionell werden außerdem die Kinderstücke der Freilichtbühne Billerbeck von allen Klassen besucht.

 

Die Schulsozialarbeit unterstützt BUT-Berechtigte bei der Beantragung auf Erstattung der Kosten. Der Förderverein sagt die anonyme Unterstützung von bedürftigen Familien bei Klassenausflügen/-fahrten zu, die keine Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket erhalten. Für diesen Fall können Eltern sich an die Klassenleitung ihres Kindes wenden. Diese stellt dann einen Antrag auf eine anteilige Übernahme der Gesamtkosten an den Förderverein und kann so einzelne Familien entlasten.

Leitbild und Leitsätze

Leitbild

Die Ludgerischule in Billerbeck ist die einzige Grundschule des Ortes und versteht sich als Primarstufe für alle Kinder der Stadt. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet sie inklusiv und ist Hospitationsschule im Kreis Coesfeld für das Gemeinsame Lernen. Aus diesem Grund steht der Aspekt der individuellen Förderung in einer großen Gemeinschaft aus heterogenen Kindern im Mittelpunkt des Erziehungs- und Bildungsauftrags unserer Schule. Dies geschieht durch die Vermittlung eines breiten Fundaments an Kompetenzen, durch die Erziehung zu sozialer Verantwortung innerhalb der Klassen- und der Schulgemeinschaft und durch die Entwicklung persönlicher Stärken jeden einzelnen Kindes.

 

Schule ist Ort des Lernens und gleichzeitig Lebensraum für Kinder, Lehrkräfte und pädagogisch Mitarbeitende. Aus diesem Grund finden an der Ludgerischule neben der unterrichtlichen Arbeit auch zahlreiche Projekte im Rahmen des Schullebens statt. Die Kinder unserer Schule sollen bei diesen gemeinschaftlichen Aktionen vor allen Dingen Freude erleben und so erfahren, dass im Miteinander aller Menschen jede einzelne Person ihren Platz hat. Die drei Aspekte des Lernens, des Lebens und der Freude werden in unserem Motto unter der Überschrift des Miteinanders zum Ausdruck gebracht und sind gleichzeitig Interpretation unseres Schullogos.

 

An der Ludgerischule wollen wir

Wir verstehen uns als Ort, an dem Kinder stark werden können, indem sie

  • sich in ihrer unterschiedlich ausgeprägten Persönlichkeit angenommen fühlen,
  • die Schule als sicheren Ort erleben, an dem sie geschützt sind und Hilfe finden können,
  • in ihrer Lernentwicklung durch individuelle Angebote gefördert und gefordert werden,
  • die Verschiedenheit von Menschen als Normalität erleben und respektieren lernen,
  • innerhalb demokratischer Strukturen Selbstwirksamkeit und Partizipation erfahren,
  • die Schöpfung als Geschenk erleben, das es zu bewahren und zu schützen gilt,
  • sich in der digitalen Welt zurechtzufinden lernen,
  • den Wert des Friedens innerhalb einer Gemeinschaft schätzen lernen.


Leitsätze

Wir verstehen uns als Ort, an dem Kinder stark werden können, indem sie sich in ihrer unterschiedlich ausgeprägten Persönlichkeit angenommen fühlen: In unserer Schule sind alle Kinder willkommen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem kulturellen Hintergrund, ihrer Religionszugehörigkeit und ihren individuellen Fähigkeiten. Als Schule gemeinsamen Lernens setzen wir Inklusion und Integration um und fühlen uns für die Bedarfe jedes einzelnen Kindes verantwortlich. Dass alle Menschen, die an unserer Schule lernen und arbeiten zusammengehören, bringen wir in mehreren Projekten und Feiern im Laufe des Schuljahres zum Ausdruck. Das MITEINANDER wird somit nicht nur in unserem Logo großgeschrieben.

 

Wir verstehen uns als Ort, an dem Kinder stark werden können, indem sie die Schule als sicheren Ort erleben, an dem sie geschützt sind und Hilfe finden können: Es ist uns wichtig, dass die Kinder unserer Schule sich sicher und geschützt fühlen. Sie sollen die Schule als angstfreien Ort erleben, an dem ihnen geholfen wird und an dem sie Menschen finden, denen sie sich anvertrauen können. Aus diesem Grund evaluieren und aktualisieren wir unser Schutzkonzept regelmäßig, bilden uns als Team in diesem Bereich fort und halten uns als Mitarbeitende der Ludgerischule alle an unseren Verhaltenskodex.

 

Wir verstehen uns als Ort, an dem Kinder stark werden können, indem sie in ihrer Lernentwicklung durch individuelle Angebote gefördert und gefordert werden: Wir knüpfen ab Beginn der Schulzeit an die bereits erworbenen Fähigkeiten der Kinder an und holen sie dort ab, wo sie stehen. Durch möglichst vielfältige Angebote auf unterschiedlichen Niveaustufen bieten wir Förder- und Fordermöglichkeiten in allen Fächern für alle Kinder. Dabei nutzen wir zunehmend auch die neuen Medien. Die Regenbogenzeit ist als fächerübergreifende individuelle Lernzeit seit 2023 fest im Stundenplan aller Klassen verankert.

 

Wir verstehen uns als Ort, an dem Kinder stark werden können, indem sie die Verschiedenheit von Menschen als Normalität erleben und respektieren lernen: Zu Beginn der Schulzeit lernen wir uns als Klassengemeinschaft mit Stärken und Schwächen kennen. Dazu lesen viele Klassen das Bilderbuch „Das kleine Wir“. Jeder ist anders und das ist gut so! Wir wecken Verständnis für die Verschiedenheit eines jeden einzelnen Kindes in unserer Klasse. Mit unseren fünf Schulregeln zum Wohlfühlen wollen wir Sorge tragen, dass die Kinder respektvoll miteinander umgehen.

 

Wir verstehen uns als Ort, an dem Kinder stark werden können, indem sie innerhalb demokratischer Strukturen Selbstwirksamkeit und Partizipation erfahren: Wir leben demokratische Strukturen und Partizipation, indem wir Klassensprecher*innen wählen, gemeinsam Klassen- und Schulregeln entwickeln und evaluieren und über den Klassenrat zu einem guten Team werden. Anliegen der Klasse werden an das Schüler*innenparlament weitergegeben und können in Zukunft evtl. auch in den Ausschüssen oder dem Rat der Stadt Billerbeck Thema werden. So lernen die Kinder frühzeitig, den Wert der Demokratie zu leben und schätzen.

 

Wir verstehen uns als Ort, an dem Kinder stark werden können, indem sie die Schöpfung als Geschenk erleben, das es zu bewahren und zu schützen gilt: An unserer Schule haben wir Inhalte und Projekte zur Bildung nachhaltiger Entwicklung verankert. In jedem Frühjahr beteiligen wir uns an der kommunalen Müllsammelaktion und beschäftigen uns an diesem Projekttag mit Themen des Umweltschutzes. An der kreisweiten Woche zum Klimaschutz beteiligen wir uns mit dem Singen des Klimasongs in unseren Klassen.

 

Wir verstehen uns als Ort, an dem Kinder stark werden können, indem sie sich in der digitalen Welt zurechtzufinden lernen: Digitale Medien nehmen einen immer größer werdenden Stellenwert in unserer Gesellschaft ein und verändern viele Lebensbereiche nachhaltig. Die Kinder sollen einen sicheren sowie verantwortungsvollen Umgang mit Medien lernen. Weiterhin greifen wir die Lebenswelt der Kinder auf und setzen digitale Medien aufgrund der erweiterten Möglichkeiten auch zum Erwerb der Kompetenzen des 21. Jahrhunderts (Kollaboration, Kreativität, kritisches Denken, Kommunikation) vielseitig ein.

 

Wir verstehen uns als Ort, an dem Kinder stark werden können, indem sie den Wert des Friedens innerhalb einer Gemeinschaft schätzen lernen: Unsere gemeinsam entwickelten Klassen- und Schulregeln helfen uns, den Frieden innerhalb unserer Gemeinschaft zu wahren. Wir sind freundlich, rücksichtsvoll und hilfsbereit. Konflikte werden nach Regeln einer konstruktiven Streitkultur gelöst. Dafür sorgen bei uns die Lehrkräfte, Streitschlichter*innen, die Klassensprecher*innen, die Schulsozialarbeiterin gleichermaßen und soweit möglich, die Schüler*innen untereinander. Nur in Frieden und als gutes Team können wir harmonisch, konstruktiv und effektiv gemeinsam leben, lernen, lachen.

Übergänge

Wir begleiten Kinder

1. Der Übergang vom Kindergarten zur Grundschule

Grundschule und Kindergarten haben eine gemeinsame Aufgabe
Um unseren zukünftigen Schülerinnen und Schülern den Übergang vom Kindergarten zur Schule zu erleichtern, haben wir seit einigen Jahren mit allen sechs Kindergärten dieser Stadt ein erfolgreiches Kooperationsnetz aufgebaut. Dies beinhaltet folgende Vernetzungen:
– regelmäßige Schuleingangskonferenzen während des Schuljahres mit den Leiterinnen der Kindergärten und Lehrern unserer Schule
– gemeinsame Planung und Durchführung von Informationsveranstaltungen für die Eltern der zukünftigen Schulanfänger
– Planung und Durchführung von Beratungsgesprächen als Einzelfallberatungen im Rahmen eines sog. „runden Tisches“: Kindergarten – Schule – außerschulische Experten
– Diagnose und Förderung der Sprachentwicklung mit Hilfe eines Förderprogramms, das in der Schule fortgeführt werden kann
Planung und Gestaltung von Begegnung der zukünftigen Schülerinnen und Schüler mit der Schule in Form von Schulerkundungen „Auf Schleichpfaden durch die Grundschule“ und dem Erleben einer Schulstunde mit Schülern der Grundschule

Anmeldung
Bereits im November werden von uns alle schulpflichtigen Kinder des kommenden Einschulungsjahrgangs eingeladen, sich in der Schule anzumelden. Hierzu kommen die Kinder mit. Nach Erledigung der Formalitäten für die Anmeldung wird der Schulleiter mit Ihnen und Ihrem Kind ein ausführliches Gespräch führen. Sorgen, Wünsche und Fragen haben hier ihren Platz.

Weitere Informationen:
Sollten Sie einen Antrag auf vorzeitige Einschulung Ihres Kindes stellen wollen, melden Sie sich bitte im Oktober im Sekretariat der Schule. Sie bekommen dann einen Anmeldetermin. Auch später im Schuljahr haben Sie das Recht, Ihr Kind noch anzumelden. Über die Aufnahme in die Schule entscheidet der Schulleiter auf der Grundlage der schulärztlichen Untersuchung und nach eingehender Beratung mit Ihnen und dem Kindergarten.

Der Grund, warum die Anmeldung zur Schule so früh terminiert ist, beruht auf unserer Aufgabe, uns so früh wie möglich ein Bild von der Lernentwicklung Ihres Kindes zu machen. Nur so ist noch viel Zeit für Beratungen und Entscheidungen zur Förderung Ihres Kindes; sei es nun entwicklungsverzögert oder besonders begabt. Auch gilt wieder unser wichtigster Grundsatz „Schule, Kindergarten und Elternhaus haben diese Aufgabe gemeinsam zu bewältigen“.

 

2. Der Übergang von der Grundschule zur Sekundarstufe 1

„Der Ernst des Lebens“ – Viertes Schuljahr und was nun?

Gegen Ende des 4. Schuljahres naht das Ende der Grundschulzeit. Dann stehen viele Eltern vor der Entscheidung, welche weiterführende Schule Ihr Kind besuchen soll.

Wir alle wollen für unsere Kinder das Beste. Aber was ist das Beste?

Von den Eltern und Ihrer Wahl wird es abhängen, ob sich ein Kind in der neuen Schule wohl fühlt, ob die Schulform seinen Begabungen, seinen Fähigkeiten und seiner Persönlichkeitsstruktur entspricht.
Jeder Mensch braucht Erfolge zur Entfaltung oder Stärkung seines Selbstbewusstseins. Wenn ein Kind gern zur Schule geht, Freude am Lernen hat und sich nicht überfordert fühlt, wird sich auch der Lernerfolg einstellen.

Wählen Sie die richtige Schule für Ihr Kind.

So helfen wir Eltern dabei:
1. Wir bieten eine qualifizierte und professionelle Beratung durch die Lehrerinnen und Lehrer, die täglich mit den Kindern leben und lernen.
2. Wir erstellen eine begründete Empfehlung als Anlage zum Halbjahreszeugnis in der Klasse 4. Dieses Zeugnis wird bei der Anmeldung in der neuen Schule vorgelegt.
3. Wir geben Eltern Entscheidungshilfen in Form eines Fragebogens an die Hand. Mit dieser Unterlage kann man sich ganz persönlich im Kreis der Familie Gedanken über die Bedingungsfelder erfolgreichen Lernens machen zu den Bereichen: das allgemeine Lernverhalten des Kindes, die Lernbereitschaft und die gesundheitliche Verfassung.
4. Der Schulleiter lädt im November zu einer Informationsveranstaltung über weiterführende Schulen ein.
Dort werden folgende Inhalte vorgestellt:
– das Schulsystem und seine Bildungsgänge und Abschlüsse
– die Gliederung der Sekundarstufe I und die einzelnen Schulformen Gemeinschaftsschule Billerbeck, Hauptschule, Realschule, Gymnasium und Gesamtschule
– Fragerunde
– Auslage von Informationsmaterial über die umliegenden weiterführenden Schulen

Weitere Informationen:

Der Übergang von der Grundschule zur Sekundarstufe 1
Beratung und Gutachten
Gegen Ende des 1. Halbjahres des vierten Schuljahres findet ein Beratungsgespräch zwischen Lehrern und Erziehungsberechtigten statt. Nach einer eingehenden Beratung über das Lernverhalten und die erbrachten Leistungen in den Fächern werden die Klassenlehrer sich diesem Thema annähern und zusammen mit den Erziehungsberechtigten überlegen, welche Wünsche und Möglichkeiten in Erwägung gezogen werden können. Mit dem Halbjahreszeugnis erstellt der Klassenlehrer in Absprache mit der Klassenkonferenz eine begründete Empfehlung als Anlage zum Halbjahreszeugnis in der Klasse 4. Dieses Zeugnis wird bei der Anmeldung an der weiterführenden Schule vorgelegt.

Anmeldung
Über die Termine der Anmeldungen an den einzelnen Schulen und die „Tage der offenen Türen“ in den jeweiligen Einrichtungen werden alle Eltern im Rahmen der Informationsveranstaltung durch die Schulleitung und die Klassenlehrer in Kenntnis gesetzt. Zur Anmeldung wird das Zeugnis, welches die begründete Empfehlung der Grundschule enthält, vorgelegt.


Lesementoring

An unserer Schule führen wir das Projekt „Mentoring – Die Leselernhelfer“ in Kooperation mit dem „Mentoring Coesfeld“ durch.

Dabei handelt es sich um eine Lese- und Sprachförderung, bei der ehrenamtlich tätige Mentorinnen und Mentoren für einzelne Kinder zu wichtigen Begleitern im Schulalltag werden. Sie helfen den Kindern, ihre individuellen Stärken, auch über die Lesefähigkeit hinaus, zu fördern. Dazu nimmt sich der Mentor oder die Mentorin eine Wochenstunde Zeit, die er/sie einem einzelnen Kind schenkt. Die Stunde wird immer im Schulgebäude verbracht und zum Erzählen, Vorlesen, Spielen und Lesen genutzt. Sie findet in Abstimmung mit den Eltern und der Klassenlehrerin statt, denn immer wieder gibt es Kinder, die sich schwer tun. Vor allem im Fach Deutsch wollen sie so recht keine Fortschritte machen. Die Buchstaben kennen sie nur teilweise, das Schreiben macht ihnen Mühe und Lesen lernen gelingt ihnen noch nicht. Schnell sind diese Kinder entmutigt, frustriert und bauen eine Ablehnung gegen das Lesen, gegen das Fach Deutsch und nicht selten gegen das Lernen auf. Eine individuelle Betreuung, Zeit zum Erzählen, zum Zuhören, zum Spielen, zum Vorlesen und zum Selberlesen können hier wirksam helfen. Hier setzt unser geplantes ehrenamtliches Projekt mit den Mentoren an. Das Mentoring-Projekt ist eine für die Eltern kostenlose eins zu eins Förderung, ein Mentor – ein Kind. Die Mentoren sind für die Kinder wichtige Begleiter im Schulalltag, um die individuellen Stärken der Kinder auch über deren Lesefähigkeit hinaus zu fördern. Dazu nimmt sich der Mentor / die Mentorin eine Schulstunde in der Woche Zeit, in der er mit dem ihm anvertrauten Kind liest, spielt und erzählt. Kleine Erfolge bauen das angeschlagene Selbstwertgefühl der Kinder nach und nach wieder auf und tragen zu einer erfolgreichen Lernentwicklung bei.

Wenn Sie Interesse haben, sich als Leselernhelferin oder Leselernhelfer an der Ludgerischule ehrenamtlich zu engagieren, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Partnerschule in Brasilien

„Escola Dom Edilberto“ Im Herzen Brasiliens liegt der Bundesstaat Bahia, der in etwa die Größe Frankreichs hat. Seine Hauptstadt ist Salvador (ihr vollständiger Name ist: Salvador da Bahia de Todos os Santos) mit 3,4 Mio. Einwohnern. Salvador war der erste bedeutende Hafen Brasiliens und zudem fast 200 Jahre lang Hauptstadt des kolonialen Brasiliens. Über seinen Hafen wurden die afrikanischen Sklaven ins Land gebracht. Darum ist bis heute der größere Teil der brasilianischen Bevölkerung dieser Region schwarzer Hautfarbe.


Die Millionenstadt Salvador wurde, wie alle Großstädte Brasiliens, Anziehungspunkt für die Menschen aus den Dürregebieten des Nordostens, welche in der Stadt eine Chance zum Überleben suchten. Die Reise dieser „Nordestinos“ endete fast immer in einem der Elendsviertel der Stadt. Nova Divineia ist so ein Elendsviertel (Favela); es liegt im Stadtrandviertel IAPI. Dort leben zwischen 10 000 – 15 000 Menschen in Hütten und selbstgebauten Unterkünften in ärmlichsten Verhältnissen. Da viele dieser Menschen nicht einmal registriert sind und immer neue hinzu kommen, kann man ihre Zahl nicht genau feststellen.


Dona Lúcia Almeida Souza de Cerqueira hat in der Nähe dieser Favela ihr Haus. Fast täglich kamen bettelnde Kinder an ihre Tür und die pensionierte Lehrerin bekam Mitleid mit diesen Kindern. Sie machte sich Gedanken darüber, dass Almosen den Kindern keine echte Hilfe bringen. Dona Lúcia hatte die großartige Idee, den Kindern mehr zu geben: eine Schulbildung. 1995 gründete sie mit ein paar Freunden einen Wohltätigkeitsverein und da sie durch den Tod ihrer Schwester eine Summe Geld geerbt hatte, kaufte sie damit ein Grundstück in der Favela für den Bau eines kleinen Schulgebäudes (6 Meter breit und 12,50 Meter tief). Da der Bau an einem Hang konstruiert wurde, entstanden 3 Ebenen. Im oberen Bereich entstanden 2 Klassenräume von je 20 qm Größe. Außerdem entstanden 2 Duschen, eine Toilette, ein kleines Büro und ein größerer Raum im Keller, der sowohl als Klassenraum wie auch als Aula genutzt werden konnte. Als Essraum mit Kochecke für die angebotenen Schulmahlzeiten diente der Eingangsbereich. Dona Lúcias Ziel war und ist es, Kinder aus dem Elendsviertel von der Straße zu holen, sie während des Tages zu unterrichten, religiös zu unterweisen und ihnen damit ein würdigeres und glücklicheres Leben mit Zukunftshoffnung zu geben. Während der Schulzeit gehören zwei Mahlzeiten für jedes Kind zum Tagesplan, denn viele Schüler bekommen ihre einzige geregelte Mahlzeit allein in der Schule.


Am 12. Oktober 1995 wurde die Schule eingeweiht und mit 30 Kindern in Betrieb genommen. Seitdem hat sich die Schülerzahl auf über 160 erhöht, denn viele Eltern haben erkannt, welchen positiven Einfluss die Schule auf ihre Kinder hat. Darum wollen immer mehr Eltern ihre Kinder dort anmelden. Dona Lúcias Prinzip aber ist es, aus jeder Familie nur ein Kind aufzunehmen, damit möglichst viele Familien in den Genuss des Kontaktes zur Schule gelangen können.


Mit der zunehmenden Schülerzahl wurde die Schule schnell zu klein, sodass Umbaumaßnahmen vorgenommen werden mussten. Dank der vielen Spenden aus dem Freundeskreis in Brasilien und in Deutschland, besonders in Billerbeck, konnte ein Um- und Anbau am 19. Mai 2001 feierlich eingeweiht werden. Die Schule „Dom Edilberto“ hat nun noch 2 Stockwerke hinzubekommen (2 weitere Klassenräume und eine überdachte Dachterrasse als Aula und Pausenraum; einen Schulhof gibt es nicht). Der Keller wurde zum Essraum mit Küche hergerichtet.

In der Schule unterrichten z. Zt. neben Dona Lúcia (als ehrenamtliche Leiterin), eine Konrektorin und 13 Lehrerinnen. Außerdem arbeiten noch weitere 5 Mitarbeiterinnen in der Küche etc.


Nach Dona Lúcias Aussagen kann man feststellen, dass nicht nur der Gesundheitszustand der Schüler besser geworden ist, sondern dass sie auch weniger Aggressionen zeigen und fröhlicher geworden sind. Das ist eine sehr positive Bilanz. Die Kontakte zu den Familien der Schüler zeigen ebenso Erfolge; angeboten werden für sie Koch- und Handarbeitskurse etc.


Dona Lúcias Träume zum Wohl der Kinder der Favela sind noch nicht ausgeträumt. Sie kaufte 2004 ein Haus in der Nähe der Schule, das inzwischen zu einem weiteren Schulgebäude ausgebaut wurde. Im März 2008 konnte man in das geräumigere Gebäude umziehen. Dona Lúcia möchte das Schulangebot bis zur 8. Klasse erweitern verbunden mit berufsbildenden Maßnahmen. Diese sollen in dem Gebäude „Escola Dom Edilberto 1“ durchgeführt werden. Die Gelder für den Umbau hat das Kindermissionswerk zur Verfügung gestellt in Verbindung mit Spenden aus dem Freundeskreis.


Einige Mütter erlernen die Herstellung von Süßwaren. Sie möchten durch den Verkauf eine Aufbesserung des Haushaltsgeldes erreichen.


Die regelmäßigen Kosten für die Schule bestehen aus den Gehältern für die Lehrerinnen und Angestellten, für die Schulkleidung und Schulspeisung, für Schulbücher und Schulmaterial. Weitere Ausgaben sind nötig für Wasser, Licht, Telefon etc. Da die brasilianische Regierung trotz wiederholter Anträge von Dona Lúcia keinerlei öffentliche Mittel für die Schule zur Verfügung stellt, müssen alle Kosten durch Spenden aus dem „Freundeskreis Escola Dom Edilberto“ in Brasilien und Deutschland mit Unterstützung durch das Kindermissionswerk zusammen kommen. Dona Lúcia braucht unsere Unterstützung, damit ihr Traum wahr bleibt.

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